Posts

Es werden Posts vom April, 2021 angezeigt.

Marginalien zu Beethoven und Russland. Neue Überlegungen zu Beethovens Einstieg in die Salons der Wiener musikliebenden Aristokratie und mögliche frühe Kontakte mit Russland

Bild
Beethoven hatte enge Beziehungen zur russischen Aristokratie – ein Faktum, das seit langem bekannt ist. Viel ist geforscht und publiziert worden zu Beethovens Beziehungen zu Graf /Fürst Andrei Kirillowitsch (Andreas) Rasumowsky und die Streichquartette op. 59 sowie zu Fürst Nikolai Borissowitsch (Nikolaus) Golizyn und die späten Streichquartette opp. 127, 130 und 132 wie auch über die erste und Lebzeiten des Komponisten einzige vollständige Aufführung der Missa solemnis op. 123 in St. Petersburg im Jahre 1824. Hier werden neue Überlegungen präsentiert, die Beethovens Kontakte zur russischen Aristokratie in Wien betreffen und nahelegen, dass diese früher eingesetzt haben könnten als bisher bekannt. Der russische Botschafter in Wien, Fürst Dmitri Michailowitsch Golizyn (1721 – 1793), der Großonkel von Nikolaus, taucht in der Beethoven-Literatur bisher überhaupt nicht auf, obwohl in seinem Stadtpalais viele musikalische Aufführungen stattfanden. Es bedarf nun Recherchen in russischen Arc

Für wen und für welches Instrument hat Beethoven die Sechs leichten Variationen über das Schweizer Lied „Es hätt‘ e‘ Buur e‘ Töchterli“ WoO 64 komponiert? Eine Annäherung

Bild
Beethoven hat zwischen 1790 und 1792 Sechs leichte Variationen für Klavier oder Harfe über das Schweizer Lied „Es hätt‘ e‘ Buur e‘ Töchterli“ F-Dur WoO 64 komponiert. Sie erschienen wohl ohne Zutun des Komponisten 1798 im Verlag von Nikolaus Simrock in Bonn im Druck. Während die Originalhandschrift keine Instrumentenangabe aufweist, nannte Simrock auf dem Titelblatt „ pour la Harpe ou le Forte-Piano“, bzw. in einer nicht überlieferten Parallelausgabe „pour le Clavecin, ou Harpe“, also Klavier bzw. Cembalo und Harfe. Da Verleger an diesem Punkt gerne aus geschäftlichen Gründen eingegriffen und Simrock diesbezüglich freie Hand gehabt haben dürfte, stellt sich die Frage, für welches Instrument und damit auch für wen und wann genau Beethoven das Werk komponierte. Für die Wahl des ausgefallenen Themas wird er zudem besondere Gründe gehabt haben. Der Artikel bietet keine definitiven Antworten, kreist aber die Indizien ein, die für eine endgültige Klärung der Fragen, so sie überhaupt möglich